Immunglobulinmangel: Symptome, Ursachen, Therapie

Immunglobulinmangel: Symptome, Ursachen, Therapie

07.11.2022

Unter bestimmten Umständen kannn es bei verschiedenen körperlichen Belastungen zu einem Immunglobulinmangel kommen. Immunglobuline werden auch als Antikörper bezeichnet und spielen eine wichtige Rolle bei der körpereigenen Abwehr von Krankheitserregern.

In diesem Beitrag wollen wir uns das Phänomen Immunglobulinmangel näher ansehen.

Was bedeutet Immunglobulinmangel?

Wenn bestimmte Referenzwerte von Immunglobulinen unterschritten werden, liegt ein Immunglobulinmangel vor.

Dieser Mangel an Antikörpern kann dazu führen, dass das Immunsystem des Körpers nicht mehr in der Lage ist, unterschiedliche Eindringlinge wie Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze wirkungsvoll abzuwehren.

Die betroffenen Personen sind infolgedessen anfälliger für Infektionen aller Art und benötigen deutlich mehr Zeit, selbige zu überwinden. Die unterschiedlichsten Kranheitsbilder gehen mit einem Immunglobulinmangel einher – der Mangel kann zum einen angeboren sein oder auch im Zuge einer Erkrankung entstehen.

Was sind Immunglobuline?

Immunglobuline, auch als Antikörper bekannt, agieren als wichtiger Teil der spezifischen Immunabwehr. Es handelt sich dabei um Glykoproteine, also Eiweiße, welche auch einen Zuckeranteil besitzen. Sie werden von den B-Lymphozyten produziert und weisen die Form des Buchstabens Y oder auch des griechischen Buchstabens Gamma auf, weshalb man sie auch als Gamma-Globuline bezeichnet.

Mit dieser Struktur sind die Antikörper fähig, Antigene zu erkennen und sich an diese zu binden – das dritte Ende verbindet sich dabei mit den entsprechenden Abwehrzellen. Durch diesen Mechanismus erkennt das Immunsystem Krankheitserreger oder körperfremde Stoffe und kann selbige in Folge unschädlich machen – beispielsweise indem Fresszellen (weiße Blutkörperchen) die so markierten Viren oder Bakterien eliminieren.

Welche Immunglobuline gibt es?

Immunglobulin G (IgG)

Die größte Gruppe der Antikörper bildet das Immunglobulin G (IgG) – es macht ca. 80 % aller Immunglobuline aus. IgG ist in den Schleimhäuten und im Blutserum des Menschen zu finden und wird von den Plasmazellen produziert.

Die wichtigste Funktion des Immunglobulin G ist die oben beschriebene Markierung von Krankheitserregern und damit die Vorbereitung für deren Bekämpfung bzw. Zersetzung. Das Immunglobulin kann die Plazentaschranke problemlos überwinden und wird somit von der Mutter auf das Kind übertragen, um einen wirksamen Immunschutz in den ersten Wochen und Monaten zu garantieren.

Auch in Colostrum, also der Muttermilch, ist Immunglobulin G in signifikanten Mengen vorhanden. Der normale IgG-Wert liegt dabei zwischen 700 und 1600 Milligramm pro Deziliter.

Unsere Bestvital BIO-Colostrum-Produkte sind mit dem Faktor IgG 30 gekennzeichnet. Diese Bezeichnung gibt an, welche Konzentration an Immunglobulin G im Vergleich zu menschlicher Erstmilch in den Colostrum Inhaltsstoffen enthalten ist.

Immunglobulin A (IgA)

Die zweithäufigste Gruppe an Immunglobuline stellt das Immunglobulin A (IgA) dar. Es macht etwa 15 % aller Antikörper aus und wird in den Plasmazellen im Darm produziert. Man findet IgA vor allem auf den Oberflächen der Schleimhäute.

Hier liegt auch die vorrangige Funktion von IgA. Das Immunglobulin wird als Sekret von den Schleimhäuten der Atemwege, des Magen-Darm-Trakts und der Augen abgesondert. Bei der Messung im Speichel liegt der Normalwert zwischen 8 und 12 mg/dl. Der häufigste angeborene Immundefekt ist ein selektiver Immunglobulin-A-Mangel. Als Ursache gilt eine gestörte Entwicklung bestimmter Immunzellen.

Immunglobulin E (IgE)

Das Immunglobulin E (IgE) bildet eine weitere wichtige Gruppe der Immunglobuline, welche vorrangig mit der Abwehr von Parasiten beschäftigt ist und eine bedeutsame Rolle bei allergischen Reaktionen (Heuschnupfen oder allergisches Asthma) spielt. Es kommt hauptsächlich an der Oberfläche bestimmter Immunzellen vor – im Blut hingegen findet sich nur eine kleine Menge. Einen normalen Wert für IgE markiert 100 internationale Units pro Milliliter. Bei einem Immunglobulinmangel liegt der Wert also darunter.

Immunglobulin M (IgM) und D (IgD)

Das Immunglobulin M (IgM) besitzt ähnliche Funktionen wie IgA. Zusätzlich gibt es noch das Immunglobulin D, welches aber bisher noch recht wenig erforscht worden ist.

Symptome bei Immunglobulinmangel

Die Symptome bei einem Immunglobulinmangel richten sich nach den jeweilig fehlenden Antikörpern.

Da Immunglobulin G die größte Gruppe ausmacht, sind hier auch die hauptsächlichen Symptome festzustellen. Da die allgemeine Immunabwehr geschwächt ist, steigt die Infektanfälligkeit in erheblichem Maße. Die Betroffenen leiden häufig an diversen Atemwegserkrankungen, da hierfür insbesondere Viren und Bakterien oftmals verantwortlich zeichnen.

Ein angeborener Immunglobulin-A-Mangel muss zwangsläufig keine Symptome nach sich ziehen. Ist der IgA Pegel vermindert, kommt es jedoch häufig zu Autoimmunerkrankungen, zu allergischen Bindehautentzündungen oder zu Nasenschleimhautentzündungen. Aber auch Neurodermitis, Asthma oder eine Empfindlichkeit gegenüber Nahrungsmitteln kann die Folge sein.

Ursachen für Immunglobulinmangel

Für einen Mangel an Immunglobulinen kann es verschiedene Ursachen geben. Einerseits kann der Mangel von Geburt an bestehen und ist daher genetisch bedingt. Andererseits gibt es verschiedene krankhafte Fehlfunktionen, welche eine verminderte Produktion oder einen übermäßigen Verlust und somit einen Mangel an Antikörpern verursachen können.

Meistens ist allerdings nicht nur eine Gruppe von Immunglobulinen betroffen. Und wenn nur eine Gruppe reduziert ist, spricht man von einem selektiven Immunglobulinmangel. Ursachen für den Immunglobulinmangel können das nephrotische Syndrom, Nierenschäden, wässriger Durchfall oder auch schwere Verbrennungen sein.

Ein Immunglobulinmangel durch eine verringerte Produktion (hauptsächlich von IgG) ist oft bei Virusinfektionen, Strahlentherapie, Chemotherapie oder der Gabe anderer immunsuprimierender Medikamente zu beobachten. Aber auch Krankheiten wie Diabetes mellitus (Typ 1), das Cushing-Syndrom, eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Blutvergiftung vermindern die Produktion von Antikörpern.

Therapie bei Immunglobulinmangel

In den meisten Fällen wird nicht der Immunglobulinmangel direkt bekämpft, sondern die zugrunde liegende Ursache beseitigt, also beispielsweise eine Viruserkrankung.

Bei angeborenem Immunglobulinmangel ist eine Behandlung oftmals nur dann sinnvoll oder notwendig, wenn entsprechende Symptome auftreten. In diesem Fall ist nicht selten eine lebenslange Gabe von Antikörpern geboten – diese werden dann intravenös oder subkutan zugeführt.

Bleiben die Betroffenen beschwerdefrei, ist in der Regel keine Behandlung erforderlich.

Immunglobuline natürlich erhöhen

Ernährung bei Immunglobulinmangel

Um das Immunsystem zu stärken und gleichzeitig die Anzahl der Antikörper zu erhöhen, somit einem Immunglobulinmangel vorzubeugen oder diesen zu beheben, empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung, welche nicht nur die Makronährstoffe, sondern insbesondere auch die Mikronährstoffe umfasst.

Dazu zählen sekundäre Pflanzenstoffe, Aminosäuren, Vitamine oder Spurenelemente. Sie sind wichtig für einen funktionierenden Darm und das Mikrobiom des Darms. Dies gilt jedoch nur, wenn andere Ursachen für einen Immunglobulinmangel ausgeschlossen werden können.

Immunglobuline als Nahrungsergänzung

Immunglobuline, also Antikörper, können natürlich auch über die Nahrung direkt zugeführt werden.

Hierbei bietet sich besonders die Erstmilch der Kuh, das Colostrum, an. In Colostrum ist eine vielfach höhere Konzentration an Immunglobulinen enthalten als in einer vergleichbaren Menge menschlicher Muttermilch. Aus diesem Grunde bevorzugen viele Anwender den Verzehr von Colostrum, um dadurch die Menge an Immunglobulinen zu steigern.

Der Vorteil von Colostrum liegt aber nicht nur in der großen Anzahl an Immunglobulinen, sondern vor allem auch in der natürlichen und ausgewogenen Zusammensetzung aus über 400 wertvollen Colostrum Inhaltsstoffen.

Immunglobulinmangel: Unser Fazit

Immunglobuline werden auch Antikörper genannt und bestehen aus Eiweißen, welche für die Immunabwehr des Körpers eine wichtige Rolle übernehmen. Sie markieren über das Andocken an Antigene Krankheitserreger, damit diese von den Fresszellen beseitigt werden können. Es gibt verschiedene Arten von Immunglobulinen. Das häufigste Immunglobulin ist dabei IgG.

Als Therapie wird bei einem Mangel die ursächliche Erkrankung beseitigt, damit sich wieder mehr Immunglobuline bilden können, oder auch weniger ausgeschieden werden. Bei einem angeborenen Mangel kann es im Übrigen lebensnotwendig werden, zusätzlich Immunglobuline zu verabreichen.

Antikörper können dem Organismus zur allgemeinen Unterstützung auch über die Nahrung bzw. über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden – speziell in bovinem Colostrum ist neben einer hohen Dichte an Nährstoffen eine relevante Konzentration an Immunglobulinen vorhanden.

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