Die richtige Biohacking Ernährung – mehr als ein Hype?

Die richtige Biohacking Ernährung – mehr als ein Hype?

13.03.2025

Zu einem der beliebtesten aktuellen Trends gehört es, mit Biohacking Ernährung, Schlaf, Bewegung und Lebensstil zu verbessern, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu steigern und damit die Chancen auf ein langes Leben in einwandfreiem Zustand zu erhöhen.

In diesem Beitrag wollen wir uns ansehen, was hinter dem Begriff steckt und welche Tipps es für die Biohacking Ernährung gibt.

Was ist Biohacking?

Unter dem Begriff Biohacking versteht man verschiedenste Maßnahmen, mit denen die biologischen Funktionen des Körpers optimiert werden können. Das bedeutet, der Körper soll im Rahmen seiner Biologie so behandelt werden, dass er einen perfekten Output liefert – also die optimale physische und psychische Gesundheit ermöglicht.

Grundlage dieser Strömung ist, dass uns heutzutage immer genauere Forschungsergebnisse über die Funktionsweise unseres Körpers vorliegen, welche es uns ermöglichen, unser Verhalten im Alltag daraufhin anzupassen.

Ist Biohacking schwierig?

Dies hängt davon ab, wie genau und ernsthaft man es betreibt. Denn prinzipiell gibt es einige Dinge, die man leicht beachten und dementsprechend als Routine in den Alltag einbauen kann.

Manche „Biohacker“ gehen dabei allerdings auf sämtliche Details ein und richten ihren gesamten Tagesablauf darauf aus. Denn ein Merkmal von Biohacking ist auch die Adaption auf den individuellen Menschen – dabei wird durch genaue regelmäßige Untersuchungen festgestellt, wie sich verschiedene Maßnahmen auf den Gesundheitszustand auswirken.

Manche Personen nehmen dafür sogar einiges an Geld in die Hand, um ihren Gesundheitszustand sehr genau zu überwachen und ihr persönliches Biohacking Geheimrezept zu entdecken.

Grundpfeiler für Biohacking: Die richtige Ernährung

Der Ernährung kommt beim Biohacking eine ganz besonders wichtige Rolle zu. Die Ansätze sind dabei aber nicht einheitlich – denn es existiert bislang noch keine Formel für die „perfekte Ernährung“.

Jedenfalls ist bei der Biohacking Ernährung nicht nur von Bedeutung, was, wann und wieviel gegessen und getrunken wird, sondern auch welche Qualität die einzelnen Lebensmittel besitzen.

Biohacking Ernährung: 7 Prinzipien und Tipps

Auch wenn es verschiedene Empfehlungen gibt, wie eine optimale Biohacking Ernährung auszusehen hat, gelten gewisse Grundregeln, an denen sich die meisten Biohacker orientieren.

1. Die richtige Verwendung von Makronährstoffen

Als Makronährstoffe gelten Kohlehydrate, Fette und Proteine. Kohlehydrate sollten in einem nicht zu hohen Maße konsumiert werden, insbesondere nicht hochverarbeitet als weißes Mehl oder Zucker. Denn das treibt den Blutzuckerspiegel zu schnell in die Höhe und kann die Darmgesundheit negativ beeinflussen. Besser sind demzufolge komplexe Kohlehydrate, welche auch Ballaststoffe enthalten (Vollkorn, Gemüse).

Da der menschliche Körper zum Großteil aus Proteinen besteht und diese für viele Körperfunktionen essenziell sind, ist auch eine hohe Menge an Proteinen in hochwertiger Qualität wichtig für die Biohacking Ernährung.

Und auch Fette können diesbezüglich viel dazu beitragen. Transfette und ranzige Fette (Frittiertes, Backwaren) sind für Biohacker natürlich ein No-Go. Dafür gelten einfach ungesättigte Fettsäuren (Olivenöl), mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-3 aus Leinöl oder fettem Fisch) und mittelkettige Fettsäuren (Kokosöl, Butter) als gesunde Energielieferanten.

2. Nahrungsergänzung mit Mikronährstoffen

Bei der Biohacking Ernährung spielen aber oft auch Nahrungsergänzungsmittel eine entscheidende Rolle. Eine gezielte Supplementierung mit verschiedenen Nährstoffen oder bioaktiven Nahrungsmitteln soll dafür sorgen, dass der Körper alle Nährstoffe erhält, die er benötigt.

Nahrung wird in dem Sinn auch als eine Art Medizin verstanden. Denn viele, meist pflanzliche Lebensmittel, weisen direkte Vorteile für die Gesundheit auf – sie können für die unterschiedlichsten Aspekte der Gesundheit unterstützend wirken.

3. Biohacking Tipp: Colostrum enthält über 400 natürliche Nährstoffe

Die Natürlichkeit ist bei der Biohacking Ernährung wesentlich. Und gerade in dieser Hinsicht ist das Naturprodukt Colostrum, die Erstmilch der Kuh, sehr interessant.

Denn die Erstmilch wurde in einem langen evolutionären Prozess von den Natur selbst entwickelt und besteht aus einer ausgewogenen Zusammenstellung von über 400 bioaktiven Inhaltsstoffen, die den jungen Organismus in den ersten Tagen besonders effektiv stärken sollen. Und da bovines und menschliches Colostrum zu 99 % identisch sind, besitzt es eine enorm hohe Bioverfügbarkeit auch für den Menschen.

4. Entgiftung

Besonders wichtig bei der Biohacking Ernährung ist jedoch nicht nur, was wir in unseren Körper hineinlassen, sondern auch die Stoffe, welche wir erst gar nicht zu uns nehmen- beziehungsweise, für unser Wohlbefinden ausschließen sollten.

Herbizid- und Pestizidrückstände, Schwermetalle, Mikroplastik, chemische Zusatzstoffe, Konservierungsmittel oder ungesunde Fette – unsere Lebensmittel sind heutzutage oft stark kontaminiert. Um diese Belastung für unseren Körper zu reduzieren, wird oftmals eine geprüfte Bioqualität bevorzugt und spezifische Entgiftungskuren sollen für die entsprechende Reinigung sorgen.

5. Ernährungsrhythmus

Beim Biohacking geht es primär um die verschiedenen Facetten einer „artgerechten“ Lebensweise, die sich gegenseitig beeinflussen: Schlaf, Bewegung, Umweltreize und mentale Gesundheit.

All diese Aspekte sind einem entsprechenden Rhythmus unterworfen – die Abwechslung zwischen Aktivität und Ruhephasen, zwischen Wachsein und Schlaf, zwischen Wärme und Kälte, zwischen Tageslicht und Dunkelheit.

Auch die Verdauung arbeitet in einem bestimmten Rhythmus – deswegen wird oft darauf geachtet, nicht zeitunabhängig zu essen und zu trinken. Ein spätes Abendmahl oder Alkohol stressen den Körper und beeinträchtigen die Schlafqualität. Auch gelegentliche Snacks werden beim Biohacking vermieden, um dem Körper genügend Zeit zu geben, den Verdauungsprozess ungestört durchzuführen. Einige Biohacker schwören deshalb sogar auf nur ein oder zwei Mahlzeiten am Tag.

6. Fasten

Immer wieder längere Phasen ohne Nahrungsaufnahme einzubauen, ist ein sehr wichtiges Konzept in der Biohacking Ernährung. Denn biologisch sind wir nicht auf den Überfluss und die durchgehende Verfügbarkeit von Nahrung eingestellt.

An dieser biologischen Grundausrichtung orientiert sich etwa das Intervallfasten. Dabei wird das Zeitfenster der Nahrungsaufnahme auf wenige Stunden am Tag reduziert. Der Körper soll dadurch wesentliche gesundheitliche Vorteile erhalten. Denn in der Zeit des Fastens werden wichtige Regenerationsprozesse angestoßen, welche geschädigte Zellen reparieren oder gegebenenfalls sogar beseitigen sollen.

Fasten hat eine Reihe von positiven Auswirkungen auf unseren Organismus – der Stoffwechsel wird verbessert, Übergewichtigkeit wird entgegengewirkt, entzündliche Prozesse werden reduziert und auch für das Herz-Kreislauf-System birgt Fasten positive Effekte. Fasten ist somit ein zentraler „Hack“ in der Biohacking Ernährung.

7. Darmgesundheit

Ein weiterer relevanter Aspekt der Biohacking Ernährung ist, dass der Gesundheit des Darms ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Denn wir wissen heute, wie wichtig der Zustand des Mikrobioms, also der Menge aller Mikroorganismen in unserem Darm (auch als Darmflora bekannt), für viele Aspekte unserer Gesundheit ist.

Nicht nur die Verstoffwechselung selbst hängt wesentlich von der Zusammensetzung dieser Kleinstlebewesen ab, sondern auch das Immunsystem ist eng mit dem Darm verbunden und sogar unser „Nervenkostüm“ wird vom Darm beeinflusst. Die „Darm-Hirn-Achse“ hat deshalb auch einen großen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit.

Infolgedessen spielen probiotische Lebensmittel, also solche, die sich positiv auf die Mikroorganismen im Darm auswirken, eine bedeutsame Rolle beim Biohacking.

Fazit zur Biohacking Ernährung

Auch wenn wir bislang noch keine allgemeingültige, optimale Ernährungsformel gefunden haben – so gab es in dieser Hinsicht dennoch schon große Fortschritte. Die richtige Ernährung kann uns zu mehr Energie, mehr Gesundheit und idealerweise zu einem längeren Leben verhelfen – denn dies ist das erklärte Ziel von Biohacking.

Wer sich also über die Ernährung eine bestmögliche Unterstützung seiner biologischen Funktionen verschaffen möchte, achtet insbesondere auf die Qualität der Lebensmittel, die Nährstoffdichte, die Darmfreundlichkeit, die Menge und zuletzt auch auf die richtige Zeit der Nahrungsaufnahme.

Ähnliche Artikel

Titel

Nach oben